Freiwilliger Hundeführ(er)schein ...

In vielen Städten und Kommunen gibt es ihn: den Hundeführ(er)schein.

Wien bildet hier keine Ausnahme. Doch was ist das genau?
(...) Beim Hundeführschein (auch "Hundeführerschein" genannt) muss der Hundehalter zeigen, dass er mit dem Hund richtig umgehen kann. Großstadttauglichkeit und Sozialverträglichkeit von Hunden soll gefördert werden. (...)

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In Wien gab es dazu eine Volksbefragung im Jahre 2010. Daher wurde ein verpflichtender Hundeführschein für sog. "Kampfhunde" eingeführt.

Dh für folgende Rassen ist diese Prüfung des Hundeführers/Hundeführerin sowie des Vierbeiners verpflichtend:
  • Rottweiler 
  • Mastiff 
  • Pitbullterrier 
  • Bullterrier 
  • Staffordshire Bullterrier 
  • American Staffordshire Terrier 
  • Mastino Napoletano 
  • Mastin Español 
  • Fila Brasileiro 
  • Mastiff 
  • Bullmastiff 
  • Tosa Inu 
  • Dogo Argentino (=Argentinischer Mastiff) und auch entsprechende Mischlingsrassen.
Ich kann nicht beurteilen, ob durch diese Einführung eine Reduktion von Beißunfällen etc. stattgefunden hat. Dementsprechende Statistiken habe ich mir dazu NICHT angesehen.

Ob mit oder ohne "Schein", man sollte schon Hunde "verstehen" können um auf ihr Verhalten richtig zu reagieren. Und ehrlich gesagt mangelt es ja nicht an der Kommunikation zwischen den Hunden selbst sondern zwischen den Besitzern. Dass vlt manchmal nicht jeder Hund mit einem anderen spielen will bzw. soll, sollte allen klar sein und wir alle sollten die Wünsche und v.a. Bitten unseres Gegenübers akzeptieren.
Schließlich sind wir Menschen fähig, mit einer Sprache zu kommunizieren. Also, liebe Mitmenschen, redet doch mal etwas mehr miteinander, denn damit "happert" es wirklich oft!

Dh für ein gemeinsames Miteinander sollte also generelle Rücksicht das oberste Gebot sein, um jegliche Konfliktsituation zu vermeiden. V.a. in Städten, weil wir da ja eh so eng miteinander auskommen müssen. ;)))

Nun aber zum FREIWILLIGEN Hundeführ(er)schein. Den habe ich heute nämlich gemacht.
Mein Hintergedanke war nämlich, mir für 2017 etwas Geld einsparen zu können. Ja, ihr habt richtig gelesen! Die Stadt Wien erlässt nämlich jedem, der freiwillig diesen Schein macht, 1x (ok, es ist nur 1x, aber 1x ist auch was) die Hundesteuer und die ist in Wien für 2 Hunde nicht gerade wenig.

Ich zahle nämlich pro Jahr 177 EUR Hundesteuer. 1 Hund kostet in Wien 72 EUR, jeder weitere 105 EUR. DAS ist Wiens "EIN-HUNDE-POLITIK", wie ich das nenne! ;)))
Dh. für die Investition der Prüfungsgebühr (ab 25 EUR), spar ich mir im nächsten Jahr die Hundesteuer! Das ist doch was, oder???

Also, hier also mal mein Fazit unserer heutigen Prüfung, die wir, bestanden haben. ;)))

Wir trafen heute unsere liebe Prüferin Simone um 9.00 h im 12. Wiener Gemeindebezirk. Bestandteil der Prüfung ist mal ein Multible-Choice-Test (fürs Frauli/Herrli), dessen Fragen man sich in einem Onlinefragenkatalog selbstverständlich mal durchlesen oder lernen kann/darf.
Übrigens, auch die/den Prüfer/in darf man sich aussuchen. Das finde ich auch sehr vorteilhaft.

Selbstverständlich hab ich mir 1x diesen Katalog durchgelesen und muss sagen, der Test ist so simpel, ja wäre sogar ausbaufähiger. Einige Fragen sind einfach nur ... naja ... blöd.

zB meine Lieblingsfragen, die richtigen Antworten könnt ihr euch ja denken bzw. weiter unten in der Linksammlung euch die Frage mit den Antwortmöglichkeiten raussuchen:

Sie begegnen einem fremden Hund, beugen sich über ihn und wollen ihn streichen. Der Hund knurrt Sie darauf hin an. Wie reagieren Sie?
*Häh* Sorry, eigentlich wäre meinte Antwort: ICH beuge MICH 1) nie über einen fremden und 2) will ich schon gar keinen fremden Hund streicheln!

Sie waren spazieren, Sie und ihr Hund ist müde und Sie wollen mit den Bus nach Hause fahren. Sie haben allerdings keinen Maulkorb mit. Was tun Sie?
Zur Auswahl stand irgendwie: Doch zu Fuß gehen oder trotzdem Bus fahren (eben ganz hinten einsteigen) oder ein Taxi rufen.
Und hier muss ich sagen (hab ich nämlich selbst schon erlebt) ist Letzteres oft sehr schwierig. Denn gerade die Wiener Taxler weigern sich gerne, jemanden mit Hund mitzunehmen. Das Tier könnte ja Dreck machen?! Dahingegen habe ich mit den Öffis bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Ich durfte sogar, nach einem höflichen Fragen, mal auch ohne Mauli die Strecke fahren.
Ist alles eben situationsabhängig.

Also, nach dem schriftlichen Teil folgt der Praxistest. Hierzu musste ich zB zeigen, ob ich bei meinen Hunden ins Maul oder Ohren schauen kann, sowie Pfoten kontrollieren kann. Hier wird eben geschaut, wie man mit dem Hund umgeht und ob er das zulässt.
Thaya und Io sind Ausstellungshunde ... sie kennen das nur zu gut. Trotzdem, diese "Kleinigkeit" sollte selbstverständlich sein.

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Thaya und Io kurz vor Prüfungsbeginn ... Thaya wie immer etwas verdutzt ;)))

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Dann, in der Großstadt ja in einigen Situationen sogar verpflichtend: das Tragen eines Maulkorbs. Auch das kennen die zwei, bei uns ist es großteils mit Spaß verbunden, schließlich tragen sie bei Coursings immer einen. Öffifahren tun wir ja nur noch sehr selten.
Thaya schaut mal arm aus der Wäsche, sie hat verstanden: heute ist irgendwie kein Coursing! *ggg*

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Und Hund mal kurz wo "ablegen" (egal ob er nun sitzt oder Platz macht) und ein paar Schritte weggehen. Meine Zwei sind ja Bürohunde, die kennen das auch. Alles kein Problem.

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Alles wird natürlich brav mitprotokolliert! ;)))

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Weiter gings mit dem Outdoor-Praxistest. Heute hat es etwas genieselt, daher waren weniger Leute unterwegs. Getestet wurde das Verhalten von mir und den Hunden bei Hundebegegnungen oder wenn uns Leute entgegen kamen. Auch durch eine Menschengruppe konnten wir gehen (war jetzt nicht zwingend erforderlich, man darf ja auch die Straße wechseln, wenn man der Meinung ist, dass das den Hund zu sehr stressen würde - ergo Konfliktvermeidung), da ein Hotel in der Nähe war und ein Reisebus gerade auf die Gäste wartete.
Radfahrer kam dann auch noch - ist natürlich auch kein Problem für uns.

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Und, der krönende Abschluss ... ein Hund mit gelber Schleife kam uns entgegen. Ich hatte ja noch nie einen Live gesehen und hab gleich gefragt, ob ich ihn fotografieren darf! ;)))
Selbstverständlich gingen wir brav in gebührendem Abstand vorbei ... denn gelbe Schleife bedeutet: Mein Hund hat ein Problem (krank, ängstlich, etc.), bitte Abstand halten - wir möchten keinen direkten Kontakt!
Finde ich toll, dieses Zeichen.

Fazit: Der Schein ist einfach und zu schaffen - egal ob man lernt oder nicht. V.a. mit ein bisschen Verstand ist das Ganz sowieso kein Problem.

Unsere Prüferin war Simone Gräber, eine ganz ganz liebe. Wir haben uns danach sogar ein bisserl vertrascht!

Vielen lieben Dank Simone.

So, jetzt warte ich dann mal auf meine beiden Scheine (die kommen per Post) und dann muss ich noch die Bestätigung (wird mitgeschickt) ans Magistrat weiterleiten, damit die wissen, dass die Stadt Wien nächstes Jahr mal KEIN Geld von mir bekommt! ;)))

LG Mel

PS: hier noch ein paar nützliche Links

Kommentare

  1. Es war mir eine Freude, Euch drei zu prüfen ;).

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  2. Na, das habt ihr doch mit links gemacht. Glückwunsch.

    Muss man bei euch in Bus und Straßenbahn Maulkorb tragen? Jeder Hund oder nur ab einer bestimmten Größe?

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    1. Danke Max!
      In Öffis ist Mauli Pflicht. Ob ganz kleine Hunde keinen brauchen, weiß ich nicht.
      lg mel

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Danke für deinen Pfotenabdruck