Baden mit Hund ...

Heute mal ein etwas kritischeres Posting zum aktuellen Thema: "Es ist so heiß! Wo kann ich bitte mit meinen Hund baden gehen?"

Ich gehe öfter an Gewässer mit meinen Hunden, wenn es heiß ist, aber richtig Baden war ich noch nie mit ihnen.

Unter dem Begriff "baden gehen" verstehen wir Menschen einfach etwas anderes als unsere Hunde. Und ich finde, genau da prallen 2 Welten aufeinander. Auf Konflikte zwischen Hundebesitzern mit anderen Hundebesitzern oder Menschen ohne Hund möchte ich nicht eingehen. Diese Konflikte gab es heute gar nicht, im Gegenteil. Es lief alles sehr idyllisch ab. Bis auf ein Pärchen (selbst mit Hund) fühlte sich scheinbar niemand gestört von uns und unseren 5 Wirbelwinden am Donaustrand in Klosterneuburg.
Ich habe heute nur mal beobachtet!

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Donaustrand an dem  Hunde auch erlaubt sind. Ca. alle 2 Meter ein Liegeplatz mit Menschen, Hunden und/oder Kindern. Es ist viel los, die Hunde sind aufmerksam.

Wie sehen also diese unterschiedlichen Bedürfnisse aus?

Das menschliche Bedürfnis:
  • an einem Liegeplatz am Strand oder Wiese verweilen
  • sich bräunen
  • schlafen, essen oder nix tun
  • ab und zu ins kühle Nass springen und einige Runden schwimmen
  • weiterbräunen
  • ev. spielen und sich mit anderen Menschen unterhalten bzw. seine Kinder im Auge behalten
Das hündische Bedürfnis
  • am Strand/in der Wiese rumschnüffeln
  • andere Hunde kennen lernen
  • markieren ... ja, markieren ... es sind ja schließlich auch andere Hunde da und die tun das ja auch
  • mit anderen Hunden spielen oder einfach zeitweise beschäftigt werden
  • je nach dem ob man eine Wasserratte zuhause hat oder nicht, wird der Hund seinen Durst stillen und/oder das Gewässer natürlich auch betreten und vielleicht sogar ein wenig schwimmen
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Spielen am Strand. Ihr seht, ruhig liegen ist hier Fehlanzeige, es sei denn, man hat den Hund ständig an der Leine. Und genau das wollen die meisten von uns bei dieser Gelegenheit natürlich nicht.

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Stöckchen fischen - Hunde wollen Beschäftigung, wenn man mit ihnen was unternimmt. Auch an den Strand gehen ist "etwas unternehmen" und dementsprechend verhält sich auch der Hund.

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Ruhig auf der Decke liegen am Strand ... aber nur nicht zu lange ... auch nicht Thaya 😉

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Kontrolliertes Ruhen am Platz

Jeder der mich kennt, weiß, dass ich auf meine Mitmenschen Rücksicht nehme aber auch versuche, das Bedürfnis meiner Hunde zu befriedigen. Meine Hunde (ich wage es mal zu behaupten) sind gut erzogen, dennoch bleiben sie für Whippets eben unangeleint nicht allzu lange an einem Ort liegen, schon gar nicht, wenn um sie herum so viel passiert. Da müsste ich wohl einen BGH geprüften Hund haben oder was weiß ich. Sie fadisieren sich einfach und wollen rumschnüffeln. Ist ja auch ganz normal. Schlafen und ruhen können sie in ihrer gewohnten Umgebung in der sie sich "sicher" fühlen, zuhause oder im Büro.

Und da haben wir den Salat. Während der Mensch versucht auf seinem Strandtuch zu liegen und zu entspannen, ist der Hund großteils aufmerksam. Er will auch beschäftigt werden. Er schnüffelt gern am Strand rum, fischt ein paar geworfene Stöckchen, Bälle oder sonstiges Wasserspielzeug raus und bekommt (zB wie unsere Whippets) regelmäßige Rennattacken, wenn sie nur den Sand unter den Pfoten spüren. Dann heißt es, die Hunde bremsen, denn es gibt auch Kinder am Strand!
Und meine Hund haben zB auch die Angewohnheit, dass wenn sie ganz nass sind, sie sich gerne auf anderen Badetüchern trockenwälzen! Das mag ja auch nicht jeder, oder bzw. dann muss ich auch aufpassen, dass das eben nur auf meinem Badetuch passiert. 😉

Seid mir nicht böse, aber meiner Meinung nach tut man sich und dem Hund dabei nichts Gutes und entspannend ist das Ganze schon gar nicht.

Anders ist es, wenn man eine eingezäunten Privatbereich mit Wasserstelle besitzt (privater Pool, Schwimmteich etc). Hier kann man beobachten, dass die Hunde sich entspannt auf ihre kühlen Lieblingsplätze (oft im Haus) zurück ziehen und ab und zu nach Herrl oder Frauerl schauen kommen. Man selbst muss nicht unbedingt schauen, was die Hunde tun.

Daher meine Devise bei heißen Temperaturen: Man geht möglichst früh spazieren oder für ca. 1 Std. an ein Gewässer und lastet seinen Hund körperlich etwas aus. Danach wird es einem der Hund danken, wenn er zuhause seelenruhig schlafend (mit genügend Wasser im Napf) auf euch warten darf, bis ihr von eurem Badenachmittag (ohne Hund) zurück kommt.

Oder was meint ihr?

Nichts desto trotz, hier noch ein paar Bilder vom Strand bei der Station der Rollfähre in Kosterneuburg.

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Thaya beim Fischen

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Ja, dieser Frisbee hat es ihr angetan

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Ein bisschen Chillen, bevor man wieder auf Entdeckungstour geht. Filou hingegen ist immer auf Zack

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Nils und Thaya: Füße kühlen in der Donau

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Jetzt chillen mal beide

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Io Mausi

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Retriever und deren Mischlinge gehen meist weiter ins Wasser als unsere Whippets

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Sandpanier

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Kletterpartie

LG Mel

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